Seiten

Samstag, 3. Dezember 2016

18. Unscharfe Logik

Logik ist ein scharfes Schwert, wie schon die alten Griechen erkannten. Aber nicht alles im Leben erscheint eindeutig und scharf. Nehmen wir als Beispiel den eBook-Reader, das Tablett oder das Smartphone, welches Sie vielleicht gerade zum Lesen dieser Zeilen verwenden. Sie alle besitzen eine Batterie, die sie mit der nötigen elektrischen Energie für deren Funktion versorgt. Im Gegensatz zum Ein- und Ausschalter, der den Energiefluss herstellt oder abbricht, ist die Batterie entweder leer oder in einem Zustand irgendwo zwischen „leer“ und „voll“. Solche Zustände nennt man unscharf. Sie lassen sich nicht in ein „wahr“ – „falsch“ oder „0“ – „1“ – Korsett zwängen. Um auch solche Zustände mathematisch zu beschreiben, wurde die „unscharfe Logik“, besser als „Fuzzy-Logik“ bekannt, ab etwa dem Jahr 1965 entwickelt (Den Begriff "fuzzy logic" prägte der amerikanische Elektrotechnikprofessor Lotif A. Zadeh, der an der Universität in Berkeley, Kalifornien, gelehrt hat). Später, als sich die auf der „scharfen Logik“ beruhende Digitaltechnik immer mehr etablierte, erkannte man auch schnell deren Grenzen. Das führte zur Entwicklung einer mehrwertigen Logik, die schließlich in der modernen Fuzzy-Logik mit ihrer mittlerweile unüberschaubar gewordenen Anwendungsbreite (man denke hier besonders an die Steuerungs- und Regeltechnik) aufgegangen ist.

Wenn Sie auf Ihrem Smartphone also eine Übersetzungs-App installiert haben, welche die Schriftzüge eines zuvor mit dessen Kamera geknipsten Dokuments in eine andere Sprache übersetzt, dann geht das nur mit Fuzzy-Logik. Und wenn es in ein paar Jahren serienmäßig Autos geben wird, die völlig autonom fahren (damit sie derweil flensburgpunktelos mit dem Handy telefonieren oder mit dem Smartphone im Internet surfen können), dann geht das nur mit komplexen Regelkreisen, die auf Fuzzy-Logik aufbauen.

Aber neben Aussagenlogik, der Prädikatenlogik und der Fuzzy-Logik (um nur Einige zu nennen) gibt es auch noch weitere „Logiken“ wie die für Männer nur schwer deutbare „Frauenlogik“ sowie die für Frauen nur schwer deutbare „Männerlogik“. Aber diese sind weniger ein Thema der Mathematik, sondern mehr ein Thema der sich exzessiv ausbreitenden Ratgeberliteratur…

Was nicht im Buch steht...

Fuzzy-Logik Tutorial

Fuzzy und die Christel von der Post...

Ein Beispiel für Frauenlogik  (aus "Wallstreet Online")

Erstmals gelang es amerikanischen Wissenschaftlern das Chaosprinzip mit umfangreichen Tests auf die Frauenlogik zu übertragen. "Demnach ist bewiesen, dass die Frauenlogik etwa so verlässlich sei, wie die Wettervorhersage, nämlich völlig unberechenbar." hiess es vom Wissenschaftsteam. Aber genau diese Unberechenbarkeit macht die Frauenlogik gemäss Chaosprinzip wieder berechenbar.

Die Frau fragt den Mann, die Standardfrage überhaupt: 

"Wie sehe ich aus mit meiner neuen Frisur?"

Jetzt müsste er die Wahrheit sagen, das im gar nichts aufgefallen ist, doch seine diplomatische Antwort ist natürlich:

"sensationell!"

Die Frau stutzt und fragt nach:

"Sagst Du das nur so oder meinst Du das auch ?"

Er weiter diplomatisch:

"Selbstverständlich meine ich das, wie ich es gesagt habe."

Die Frau hakt nach:

"Du kannst es mir ruhig sagen, wenn es nicht gut aussieht."

Der Mann:

"Es sieht toll aus."

Die Frau: 

"Aber warum siehst Du mich dabei nicht an, wenn Du mit mir redest ?"

Der Mann: 

"Weil ich die Zeitung lese."

Die Frau:

"Es gefällt Dir nämlich nicht, nicht wahr ?"

Dem Mann platzt langsam der Kragen:

"Ich sage Dir jetzt wie es ist, ich sehe keinen Unterschied!  Bist Du nun zufrieden ?"

Die Frau ist enttäuscht:

"So, so ist das also, Du siehst keinen Unterschied und belügst mich noch dazu. Ihr Männer sind doch alle gleich ! Wir rackern uns ab für Euch und es kommt kein Dank für unsere Arbeit."

Der Mann grübelt darüber nach, was er falsch gemacht hat:

"Sagt man ein Kompliment ist es nicht richtig und wenn man dann die Wahrheit sagt, ist es auch nicht recht. Ich sage es nochmals, die Frisur war und ist ok."

Die Frau:

"so, so, jetzt ist sie auf einmal ok. Zuerst lügen auftischen, dann keinen Unterschied erkennen und jetzt soll alles auf einmal ok sein. Hast Du noch eine andere Variante auf Lager ?"

Der Mann erkennt seine aussichtslose Lage, dass jedes Wort nun falsch ausgelegt wird, darum:

"Liebling, lass mich einfach die Zeitung lesen".

Die Frau verschwindet und murmelt was vor sich hin.

5 Stunden später im Ehebett: "Liebling, nun sag doch mal endlich, wie Du meine neue Frisur...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen