Warum es auch heute noch gut und nützlich ist, „Universalgeschichte“ zu studieren, hat vor über 225 Jahren ein gewisser Friedrich Schiller (1759-1805) als Thema für seine Antrittsvorlesung an der Jenaer Universität gewählt. Darin stellte er sich die noch heute aktuelle Frage:
„Welche Zustände durchwanderte der Mensch, bis er von jenem Äußersten zu diesem Äußersten, vom ungeselligen Höhlenbewohner – zum geistreichen Denker, zum gebildeten Weltmann hinauf stieg?“
Und er sah es als Aufgabe einer „Universalgeschichte“ an, gerade diesen Weg in Form einer durch ein teleologisches Band verfestigte Kette von Menschheitsereignissen erfahrbar zu machen. Dabei ist nicht die Aufzählung von Ereignissen in Form einer reinen Chronik das Wesentliche, sondern das Erkennen der Zusammenhänge zwischen einzelnen Ereignissen, ihre Bedingtheit, ihr gesellschaftlicher und politischer Kontext, die Beschreibung des „Zeitgeistes“ – und dasjenige, was ein „philosophischer Kopf“ daraus für seine eigenen Handlungen ableitet.
Diese Vorlesung hat seinerzeit – es war die Zeit Kant’s und der Aufklärung – einen wahren Begeisterungssturm unter den Studenten ausgelöst. Leider war seine Professur ohne Gehalt, so dass er sich weiterhin mittels der Dichtkunst durchs Leben schlagen musste. Ihm half dabei die große Resonanz, welches sein Drama „Die Räuber“ nicht nur in Deutschland gefunden hatte. Während sein zweites größere Geschichtswerk über die „Geschichte des dreißigjährigen Krieges“ eher mittelmäßig blieb (sein Erstes, welches ihm die Jenaer Professur bescherte, war die „Geschichte des Abfalls der Vereinigten Niederlande“), bereicherten seine Dramen, Gedichte und Balladen den Kanon deutscher Dichtkunst ungemein und nachhaltig.
Was nicht im Buch steht...
Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte? -Text der Antrittsvorlesung
Geschichte des dreißigjährigen Krieges (Gutenberg)
Friedrich Schiller - Leben und Werk
Was nicht im Buch steht...
Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte? -Text der Antrittsvorlesung
Geschichte des dreißigjährigen Krieges (Gutenberg)
Friedrich Schiller - Leben und Werk
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