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Samstag, 3. Dezember 2016

14. Mister Shanks hat sich verrechnet

Dieses Paradoxon widerspiegelt in einem gewissen abstrakten Sinn auch die Tragik des Mathematikers William Shanks (1812-1882), der zu seinen Lebzeiten natürlich noch keine Zugriff auf die Webseite www.pibel.de hatte, weshalb er die Mühe auf sich nahm, die von uns schon behandelte Zahl Pi Ziffer für Ziffer anhand einer speziellen Reihenentwicklung von Hand auszurechnen. Seine Tragik bestand darin, dass er bei Erreichen der 528. Dezimalstelle einen Fehler machte (entspricht dem Hauptteil seiner Abhandlung, während er im Vorwort behauptete, dass alle Ziffern richtig sind) und es nicht bemerkte, was dazu führte, dass alle folgenden Ziffern (er berechnete Pi bis zur 707. Dezimalstelle ohne Taschenrechner!) auch falsch waren. Dieser Fehler hatte aber glücklicherweise keinen Einfluss auf das körperliche und geistige Wohlbefinden von Mr. Shanks, denn der Fehler wurde erst 1945, 63 Jahre nach dessen Tod, entdeckt… Hätte er damals geahnt, dass er sich an irgendeiner Stelle verrechnet hat, dann wäre die Suche nach der fehlerhaften Stelle eine Tortur geworden. Denn wenn die letzte Ziffer, die er berechnet hat, falsch ist, dann ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Ziffer davor falsch. Aber nicht nur diese, sondern wahrscheinlich eine ganze Reihe von Ziffern (hier konkret 176). Um den Fehler zu finden, muss man offensichtlich an der Stelle wieder von vorn beginnen, von der man ganz genau weiß, dass sie richtig ist.
Was nicht im Buch steht...


Die 707 Dezimalstellen, die Mister Shanks per Hand berechnet hat... 

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