Ein derartig mehrstufiger Prozess macht es schwierig, eine allgemeingültige Definition von Leben zu versuchen, weil man genau und begründet darlegen muss, ab welcher Stufe der Organisationsgrad eines lebenden Organismus erreicht ist – und das kann selbst die heutige Wissenschaft nicht leisten. Man erkennt das, wenn man z. B. versucht, eindeutige Kriterien für „minimalistisches Leben“ zu formulieren, etwa in der Form Merkmal A = selbsterhaltend, Merkmal B = Energiestoffwechsel, Merkmal C = Kompartimentierung durch eine halbdurchlässige Membran, Merkmal D = Fähigkeit, Komponenten (des Organismus) selbst zu erzeugen etc. pp. (wobei schon diese Merkmale betreffend keine Einigkeit unter den mit diesem Problem beschäftigten Wissenschaftlern besteht – und noch viel weniger, was deren Wichtung betrifft). Wenn dann A+B+C+D „minimalistisches Leben“ definiert, dann muss A+B+C noch „kein Leben“ und A+B+C+D+E bereits „nicht mehr minimalistisches Leben“ sein. Dabei kommt noch erschwerend hinzu, dass die Merkmale in der Merkmalsumme natürlich über alle zur Entscheidung dienenden Merkmale permutieren können… Es ist daher vernünftig, pragmatisch an das Problem heranzugehen. Das führt zwar dazu, dass weiterhin – so wie heute – eine Vielzahl von „Definitionen“ nebeneinander bestehen wird. Aber man kann sich dadurch auf verschiedene Weise wissenschaftlich-methodisch diesem erstaunlichen Phänomen nähern, chemisch, biologisch, systemtheoretisch, philosophisch und sogar physikalisch, wie es beispielsweise der berühmte Quantentheoretiker Erwin Schrödinger (1887-1961) einmal versucht hat.
Viele „Definitionen“ von „Leben“ heben insbesondere die Notwendigkeit der Existenz molekularer Informationsspeicher hervor, die explizit den Bauplan eines lebenden Organismus enthalten und die über sehr lange Zeiträume in der Lage sind, die darin gespeicherten Informationen stabil, d. h. quasi von Generation zu Generation, weiterzugeben. Am Extremsten hat das wohl Richard Dawkins ausgedrückt, in dem er betonte, dass ein Lebewesen im Prinzip nur ein Vehikel ist, um seine Erbinformationen in Form der DNA über die Zeiten zu retten. Oder salopp ausgedrückt, „das Huhn ist die Methode, welche die Natur ersonnen hat, um aus einem Ei wieder ein Ei zu machen…“ Andere Definitionen heben wieder die mit dem eben Genannten zusammenhängenden Reproduktionsfähigkeiten lebender Entitäten besonders hervor.
Was nicht im Buch steht...
Unser aller Last Universal Common Ancestor (LUCA)
Richard Dawkins spricht über "Why evolution? " (Video)
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