Dazu sollte der Sommer aber nicht zu trocken sein, denn dazu benötigt man zumindest einen Fliegenpilz (Amanita muscaria). Die Anwendung ist recht einfach. Man zerschnippelt den Fliegenpilz, legt die Schnipsel auf einen für die Fliegen frei zugänglichen Teller, befeuchtet die Pilzmasse etwas und verteilt reichlich Zucker darüber. Schon nach kurzer Zeit werden die Fliegen an der süßen Substanz nippeln, um dann kurze Zeit später mit den Symptomen einer akuten Fliegenpilzvergiftung von der Decke bzw. der Lampe (und wenn man Pech hat, in die Suppe) zu fallen. Für Menschen dagegen ist der Fliegenpilz, der ja als „der Giftpilz“ schlechthin gilt, relativ harmlos.
Im Gegensatz zum verwandten, von der Färbung her aber leicht zu unterscheidenden Grünen Knollenblätterpilz sind vom Fliegenpilz keine tödlich verlaufenden Vergiftungen bekannt geworden. Man müsste schon mehr als ein Kilogramm frische Fliegenpilze verzehren, um ein ähnliches Schicksal zu erleiden wie die erwähnten Zweiflügler der Art Musca domestica (Magengrimmen gibt es aber schon bei weitaus weniger Pilzsubstanz – dank der reichlich vorhandenen Ibutensäure und dessen Zersetzungsprodukt Muscimol). Aber so gut schmecken Fliegenpilze nun auch wieder nicht. Zu Kriegszeiten, wo Lebensmittel im Allgemeinen und Speisepilze im Besonderen (hier aufgrund der hohen Sammeltätigkeit) rar waren, hat man gelegentlich auch Fliegenpilze als Nahrungsergänzungsstoffe verspeist, nach dem man sie mehrfach gekocht und das Kochwasser weggeschüttet hatte. Was nach diesem Prozedere dann am Ende übrig geblieben ist, war zwar weitgehend giftfrei, aber sicherlich auch alles andere als lecker. Aber wie sagte meine Großmutter immer „Der Hunger treibts rein“.
Was nicht im Buch steht...
Fliegenpilz
Stubenfliege
Fliegenpilzvergiftung – Die wichtigsten Fakten für Mediziner
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